Am Dienstag, den 14. Mai, fand in Wien das Salongespräch: EU und Europa der katholischen Hochschulgemeinschaft (KHG) statt. Diskutiert wurden Fragen rund um die anstehende Europa-Wahl. Vorort waren Hatto Käfer, Mitglied der EU-Kommission und Ewald Stadler, ein ehemaliger Abgeordneter für Brüssel. Außerdem Gudrun Kugler (ÖVP) aus dem österreichischen Nationalrat und Nini Tsiklauri von den NEOS.
WOZU EU-WAHL?
Auf diese Frage antwortete Gudrun Kugler (ÖVP), dass Wahlberechtigung ein Recht sei, welches man unbedingt nützen solle. So ist sich Gudrun Kugler ihrer Verantwortung bewusst, „dass wir – nicht nur die Politiker – (…), eine Zukunft für Österreich und Europa gestalten wollen, in der das Leben für alle gut ist.“
Die EU als „ein Ort wo einfach Zukunft lebt“. So beschreibt Nini Tsiklauri (NEOS) die Freiheiten, die das Bündnis der Europäischen Union schafft. Als Aktivistin geht sie seit zwei Jahren – außerhalb des Wahlkampfs – auf die Straße. Auch in ländlichen Regionen spricht sie die Menschen direkt an. Doch gerade dieses Engagement ist auch mit vielen Tiefpunkten verknüpft.
„Ich bin mit einer EU-Flagge in der Hand angespuckt worden“
Nini Tsiklauri
Doch anstatt in solchen Situationen aufzugeben, ist Nini Tsiklauri aus diesen Rückschlägen stärker herausgegangen.
EU-Aktivistin Nini Tsiklauri neben Ewald Stadler.
Umso mehr treffen Fronten aufeinander, als Ewald Stadler das Wort ergreift. Dieser lehnt den „arroganten Ansatz“ der Europäischen Union ab, ein vereintes Europa zu seien. „Also so zu tun, als ob die Europäische Union das gelobte Land ist, das ist nicht wahr. Das ist reine Propaganda.“. Als Antwort auf diese Kontra-Position, erntete Stadler jedoch direkt Kommentare aus dem Publikum („um Gottes Willen“). Auch der Vergleich von der EU mit Propaganda, wird unter anderem von Gudrun Kugler deutlich abgelehnt. Trotz der vorherrschenden Skepsis Stadlers, lenkt dieser jedoch schlußendlich ein: „Gehen Sie zur Wahl“.
„Wenn die einzelne Stimme auch wenig wiegt, wiegen die anderen Stimmen genauso wenig.“
Hatto Käfer, Mitglied der EU-Kommission
DOCH WELCHE PARTEI WÄHLT MAN?
Gudrun Kugler nennt die Trennung zwischen Staat und Kirche zwar essenziell, jedoch sei jede Frage im Leben eine Wertefrage. Welches Joghurt kauft man im Supermarkt, wen heiratet man? – So ist das auch in der Politik. Die EU-Wahlen sind zwar keine Hochzeitsfrage, aber studiert man den Wahlzettel und durchdenkt die Entscheidung, so kommt auch etwas Gutes dabei raus. Auch Hatto Käfer blickt positiv auf die Zukunft der Europäischen Union und die „nächsten hundert Jahre“.