Wählen ist wie Zähneputzen – machst du es nicht wird’s braun!

Bild von Mona Fritsch

Unter diesem Motto fand am 31.Mai 24 auch in Wien der EU-weite Klimastreik statt. Damit spielten Fridays For Future (FFF) auf die EU-Wahlen an und betonten die Notwendigkeit, sich immer wieder für die Demokratie einzusetzen – und das nicht nur während der Wahlen.

Trotz anfänglich strömenden Regens versammelten sich laut Veranstalter rund 4000 Menschen. Start war im Sigmund-Freud-Park, mit Demonstrationszug vorbei am Haus der Europäischen Union zur Abschlusskundgebung am Heldenplatz. Die Abschlussreden beschäftigten sich mit den Themen Europawahl, Rechtsruck, Klimapolitik und Mobilisierung der Mitmenschen. Den Abschluss bildete das DJ-Duo „Klangkarussel“, das den Heldenplatz in Tanzlaune versetzte.

Die Abschlussveranstaltung fand auf einer Bühne in der Mitte des Wiener Heldenplatzes statt. Der zuvor anhaltende Regen hatte aufgehört und so konnten alle gespannt den Reden lauschen. Unter ihnen auch Lena Schilling, die früher selbst bei FFF aktiv war, jetzt aber nur mehr als Demonstrantin dabei war.

Bereits im ersten Teil der Abschlussrede gab es eine klare Positionierung. Es wurde der Rechtsruck in Europa thematisiert. Die Vergangenheit mit dem Nationalsozialismus stand dabei besonders im
Fokus. Man müsse aus der Geschichte lernen.

Zähneputzen gegen Rechts

Eine explizite Protestaktion gegen den Rechtsruck hatte Fridays For Future bereits auf Instagram angekündigt und die Demonstrant*innen aufgefordert, ihre eigenen Zahnbürsten mitzubringen. Es folgte „das größte Zähneputzen, das der Heldenplatz je gesehen hat“. Getreu dem Motto „Wählen ist wie Zähneputzen, machst du es nicht wird´s braun“ putzten die Teilnehmenden 30 Sekunden lang ihre Zähne und setzten damit ein Zeichen gegen den vorherrschenden Rechtspopulismus in Europa und für eine höhere Wahlbeteiligung.

Die Teilnehmerinnen wurden gebeten, diese Zeit zu nutzen, um sich Gedanken darüber zu machen, wie sie ihre Mitmenschen am besten mobilisieren können. Seien es Kolleginnen, Verwandte oder Freunde. Gerade in einem Superwahljahr mit mehreren wichtigen Wahlen sei es wichtiger denn je, dass Wählen als demokratisches Recht wahrgenommen werde. Dabei sei nicht nur der eigene Gang zur Wahlurne entscheidend, sondern auch die Ermutigung anderer zum Wählen. Gerade wenn diese das Gefühl hätten, ihre Stimme zähle nicht, müsse man mit ihnen ins Gespräch kommen. Und da die Demokratie von der Beteiligung aller lebe, sei es wichtig, sich immer wieder mit ihr auseinander zu setzen – sei es durch die Teilnahme an Wahlen, durch das Stellen kritischer Fragen oder durch das Unterzeichnen von Petitionen.

Zu Wort kamen auch die „Teachers For Future“, eine Lehrer*innen-Bewegung, die sich für die politische Bildung im Unterricht engagieren. Bildung spiele eine zentrale Rolle in der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung, umso wichtiger sei es, junge Menschen einzubeziehen und gute Politik-, sowie Klimabildung als festen Bestandteil in den Unterricht zu integrieren.

„reclaimTikTok für progressive Inhalte auf TikTok

Abschließend wurde auf den Hashtag „reclaimTikTok“ eingegangen, eine Kampagne, die von FFF
ins Leben gerufen wurde, um rechten Inhalten auf TikTok entgegenzuwirken. Gerade bei politischen Inhalten würden Videos mit rechten Inhalten deutlich dominieren. Gerade die AFD Fraktion habe auf TikTok ein Vielfaches mehr an Followerinnen als jede andere Fraktion im Deutschen Bundestag. Da vor allem jüngere Menschen, darunter auch Erstwählerinnen, angesprochen würden, gelte es, diese abzuholen, um verlorene Reichweite zurückzugewinnen. Unter dem Hashtag wurden die Demonstrant*innen aufgerufen, entsprechende Inhalte zu teilen, Accounts zu folgen, sowie eigene Videos darunter zu veröffentlichen.

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