Gute Stimmung. Ein volles Zelt. Und jede Menge rot-weiß-rote Fahnen. Am 1. Mai fand die Kundgebung der FPÖ im traditionellen Bierzelt am Urfahraner Markt statt. Um die 5.000 Leute versammelten sich und hörten begeistert die Zukunftspläne der Freiheitlichen Partei an. Herbert Kickl, Harald Vilimsky und Manfred Haimbuchner waren dabei die Hauptredner.
Begrüßung
Es ist 10.15 und das Festzelt ist schon gut besetzt. An den Bierbänken ist längst kein Platz mehr. So begnügt man sich mit den Stehplätzen im hinteren Teil des Zeltes. Auf den Biertischen findet man: Maßkrüge, Schweinsbraten und Grillhendel und jede Menge Österreichfahnen. Die Stimmung ist ausgelassen. Die John Otti Band begleitet musikalisch die Szenerie. Jung und Alt wartet darauf, dass die Reden nun beginnen.
Rot-Weiß-Rot als Selbstverständlichkeit
Anmoderiert als „freiheitlicher Lokal-Matador“ steigt Stadtrat Michael Raml ans Rednerpult. Das Publikum begrüßt ihn mit Applaus. Dann beginnt die erste Rede. „Das alles ist ein Stück gelebter österreichischer Kultur“, verkündet Raml und meint damit die vielen Trachten, das gute Essen und die „frisch gezapften Biere“, die man bei den bei den Leuten im Bierzelt sieht. Im selben Atemzug macht er auch deutlich, dass diese Kultur bei vielen anderen Parteien nicht mehr so zu sehen sei. „Ein buntes Fahnen-Meer“ sehe man am selben Tag beim Festzug der SPÖ am Linzer Hauptplatz. Dabei würden die echten Integrationsprobleme ignoriert werden. Michael Raml beginnt die Gefahren aufzuzählen, mit denen Österreich zu kämpfen habe.
Die Gefahren: Asylwerber. Es müsse endlich „mehr Abschreckung geben“: „Wenn ein Asylwerber straffällig wird dann geht nicht nur er heim- dann geht die ganze Familie heim“. Diese Art von „Familiennachzug“ würde Michael Raml unterstützen. Das Publikum jubelt. Weiters spricht der Linzer Stadtrat die bevorstehenden Wahlen an. „Erst wird Vilimsky den Eu-Wahnsinn beenden und (…) dann wird unser Volkskanzler Herbert Kickl auch das Bundeskanzleramt erobern und Österreich wieder in die richtige Richtung führen“. Der dabei immer lauter werdende Applaus erreicht seinen Höhepunkt bei den Worten „eine Regierung, wo Rot-Weiß-Rot wieder zur Selbstverständlichkeit wird“. Die Leute jubeln und wedeln mit den Fahnen.
Zwischenspiel
Während die Menge auf den nächsten Redner wartet, sorgt die John Otti Band für Stimmung. Sänger Werner Otti erhebt sein Maß und stimmt ein Prosit für Harald Vilimsky und „Bundeskanzler der Herzen“ Herbert Kickl an. Das Publikum macht es ihm gleich. Die Maßkrüge gehen in die Höhe und „ein Prosit der Gemütlichkeit“ schallt durch das Zelt. Werner Otti lässt die ausgelassen Stimmung nicht verblassen. Er animiert zum Hochheben der österreichischen Fahnen und die Leute erheben sich. Die ersten Töne des Schlagers „Sierra Madre“ erklingen. Das Publikum beginnt zu schunkeln. Mit einer Leichtigkeit singen die Leute in Unison mit.
Insektenburger statt Schweinsbraten
Als nächster tritt Roman Haider auf die Bühne. Als EU-Mitglied hat dieser einiges vom EU-Parlament zu berichten. „Diese fünf Jahre unter der Kommissionspräsidentin Ursula Von der Leyen waren die schlimmsten 5 Jahre, die Europa seit dem Krieg erlebt hat.“ Applaus bricht aus. Mit diesem Statement beginnt Roman Haider das aufzuzählen, was sich alles nicht verbessert habe. Er spricht von der Coronapolitik, der Klimapolitik als Greendisaster und einer so hohen Inflation, wie es sie nach dem Krieg nie wieder gegeben hat. Besonders von der Klimapolitik erzählt er aufgebracht. Die EU würde nur noch aus Bevormundung und Verboten bestehen. Die Espressokapseln würden künftig verboten werden, weil sie umweltschädlich seien. Auch das Essen von Schweinsbraten und Hendl werde die EU in Zukunft verbieten. „Algensalat und Insektenburger wollen die, dass uns kredenzt wird.“ „Da spielen wir nicht mit“ meint Roman Haider und sorgt dafür für Beifall im Publikum.
Das Ende einer unfähigen Bundesregierung
Das Lied „Holding out for a Hero“ von Bonnie Taylor ertönt es aus den Lautsprechen als Manfred Haimbuchner auf die Bühne kommt. Mit einem „herzlichen Grüßgott“ begrüßt er die Leute. Sichtlich begeistert von der großen Menschenmenge, bedankt er sich für das zahlreiche Erscheinen. Was er hier in derm Zelt besonders spüre, sei der Wunsch, von einem Ende der momentanen Regierung. „Der 1. Mai ist das Ende dieser unfähigen Bundesregierung.“, verkündet er feierlich und erneut schwingen viele mit den rot-weiß-roten Fahnen. Nach einer Auflistung von Dingen, die in der Bundesregierung und bei anderen Parteien besonders der SPÖ schief laufen würden, ruft er das Publikum zum Wählen auf. Die Europawahl sei besonders wichtig, um die Freiheitliche Partei so stark zu machen, dass niemand mehr an ihr vorbeikomme. Darum bittet er auch seine Wähler*innen mit Freunden und Familie zu reden und zum Wählen zu animieren. „So werden wir Österreich wieder auf die Erfolgsspur bringen“
Das EU-Parlament muss halbiert werden
Kurz nach 11 Uhr. Die gute Stimmung hat noch nicht nachgelassen, auch wenn sich das Bierzelt immer mehr erhitzt. Mittlerweile stehen viele Leute vor den Eingängen und hören sich von draußen die Reden an. Da erklingt ein zweites Mal das Lied „Holding out for a Hero“ und der EU-Spitzenkandidat kommt auf die Bühne. Auch er wird mit großem Applaus und Begeisterung in dem vollen Bierzelt empfangen. „Viel Arbeit liegt vor uns“, gibt er seinen Wähler*innen bekannt. Viel Arbeit, um in diesem Superwahljahr die „Von der Leyen und Co mit einem Tritt in den Allerwertesten aus dem EU-Parlament zu jagen.“ Die Menge prostet und verfällt in zustimmenden Beifall. Vilimsky versichere dem Publikum, dass das EU-Parlament noch genauso funktionieren würde, wenn es halbiert werde. „Diese EU muss abspecken“. Es reiche wenn die Hälfte dort weggestrichen werde. Mit dieser Zielvision gehe die FPÖ in die Wahl hinein.
Eine weitere zentrale Forderung sei die „Asylquote 0“. Das Vorbild sei hier das Modell von England: Die Asylwerbenden sollen wieder nach Ruanda zurückgeschickt werden. Wer Schutz brauche soll ihn künftig im eigenen Kontinent bekommen. Bei solchen Aussagen steigt die gute Laune im Publikum und es wird wieder lauter. „Zu viel an Terrorismus haben wir erleben müssen“. Zusammenarbeit, räumt er aber ein, sei prinzipiell nichts schlechtes, man müsse nur die Leute austauschen und Europa wieder zu einer Friedensunion machen. So wollen sie den EU-Wahnsinn und Irrsinn stoppen
FPÖ als einzige Partei für ihre Österreicher
Als letzter Sprecher ist Herbert Kickl an der Reihe. Für ihn steigen die Leute auf die Bänke, schwingen die Fahnen und rufen gemeinsam seinen Namen. Hier ertönt zum letzten Mal das Lied „Holding out for a Hero“ als Einzugsmusik. In seiner Rede zählt er viele Zukunftspläne der FPÖ auf. In seiner Stimme ein fröhlicher Sing Sang, der ihn siegessicher wirken lässt. Ein zentrales Zunkunftsziel sei die Remigration. Denn nur durch Remigration könne man unser Frauen und Kinder in Österreich schützen. Dabei erhält er vom Publikum tosenden Applaus. Er macht seinen Wähler*innen klar, dass sie gemeinsam „Hand in Hand gegen das System“ ankämpfen können. Und wirft dem bisherigen Politiksystem vor „schwach, hohl und kurz vor dem Zusammenbruch“ zu sein. Immer wieder betont er dabei, dass die FPÖ die einzige Partei sei, die sich für die Österreicher einsetze. Die einzige Partei, die das Wohl der Österreich vor alle anderen stelle. Und immer wieder wird er dabei von einer jubelnden Menge unterbrochen, die seinen Namen rufen.
Zum Schluss ruft er noch einmal zum Wählen auf, sodass es bei der EU-Wahl und der Nationalratswahl zu einem unmissverständlichen Ergebnis kommt. Denn laut ihm sei das sozialistische Parteiprogramm kein Programm, sondern ein „Problem für Österreich“, dass es zu bekämpfen gilt.