Es ist Freitag, 18:00. Mit einem Straßenfest am Yppenplatz schließen die Sozialdemokraten ihren EU-Wahlkampf ab. SPÖ-Anhänger:innen versammeln sich in Ottakring um die Abschlussrede von EU-Spitzenkandidat Andreas Schieder & Co. mitzuverfolgen. Für eine ausgelassene Stimmung sorgen nicht nur das schöne Wetter, sondern auch die musikalische Begleitung von Roman Gregory und seinen President’s Friends. Bier gegen freie Spende gibt es reichlich.
„Die provozieren“
Nach der ersten musikalischen Einlage der Band, tritt Vizepräsidentin des EU-Parlaments und Listenzweite Evelyn Regner auf die Bühne und empfängt das Publikum. Gleich zu Beginn ruft sie dazu auf, auch auf den letzten Metern noch Kräfte zu sammeln, zusammenzuhalten und nicht aufzugeben. Die Sozialdemokratie zeige Stabilität im Gegensatz zu der Hetze und Provokation anderen Parteien. Großen Dank erweist Regner vor allem den Anhänger:innen, die die SPÖ während dem Wahlkampf in den letzten Monaten aktiv unterstützt haben.
Schieders Kampf gegen die Teuerung
Kurz danach erscheint schon Andreas Schieder auf dem rot geschmückten Yppenplatz. Der EU-Spitzenkandidat dankt zu Beginn seiner Rede seinem Reiseteam, mit dem er die letzten Wochen durch Österreich getourt ist. Man habe gemeinsam Ćevapčići für die Balkan Community gekocht, in Einrichtungen für Obdachlose geholfen und den Menschen zugehört. „Viel zu wenig schaut man drauf dass sich einige Leut schon wirklich schwer tun in unserer Gesellschaft.“, sagt Schieder mit Blick auf die Inflation. Rufe der Zustimmung ertönen aus dem Publikum. Die SPÖ setze sich für ein soziales Europa, für ein Europa der Jugend und der Frauen ein, so der Spitzenkandidat.
Ein Blick auf die Mitbewerber
Am Ende seiner Rede spricht Schieder harte Kritik an den anderen EU-Spitzenkandidat:innen aus. Die EU brauche eine Politik mit Hausverstand. Der sei überall zu finden außer bei der ÖVP, so Schieder. Während die Grünen bei der Umsetzung des Renaturierungsgesetzes und eines österreichischen Klimagesetzes versagt hätten, würden die NEOS eine Politik nach dem Motto „Ein Europa, das ma uns leisten können, oida.“ betreiben. Auf die Frage, wie man es aushalte neben Harald Vilimsky zu stehen, antwortet der SPÖ-Spitzenkandidat mit den Worten: „Die Frage ist, wie es die Gesellschaft aushalten soll, würden diese Leute an die Macht kommen.“
„Bollwerk gegen Rechts“
Die letzten Worte des Abends spricht Andreas Babler. Das Publikum am Yppenplatz, in dem sich auch der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig und Landtagsabgeordnete Barbara Novak befinden, empfängt den Parteivorsitzenden freudig. Dieser spricht sich in seiner energischen Rede gegen die Steuerprivilegien der Superreichen in Österreich aus. Es brauche ein Recht auf Grundversorgung und leistbares Wohnen – Gerechtigkeit solle man spüren, in jedem Lebensbereich. Babler und Schieder sind sich einig: Auf die Konservativen könne man sich nicht verlassen. Die Mitte sei die Sozialdemokratie.
Abschließend appelliert er an die Menschen vor Ort, am Sonntag die richtige Partei zu wählen. Auch nach den Auftritten der Politiker:innen geht das Fest weiter, SPÖ-Fahnen werden geschenkt und in den roten Zelten wird Bier bis in die späten Abendstunden ausgeschenkt.