Wie gelingt es, neben dem klassischen Parteienwahlkampf auf die Europawahl aufmerksam zu machen ? Wie kann man Bürger*innen mobilisieren und die Wichtigkeit einer hohen Wahlbeteiligung betonen ? Als Antwort auf genau diese Fragen entstand bei den letzten EU Wahlen 2019 eine neue Kampagne des Europäischen Parlaments: „gemeinsamfuer.eu“. Seit dem besteht sie als überparteiliche und europaweite Initiative und hat sich zu einer wachsenden Community entwickelt. Diese liefert regelmäßig Informationen und zeigt vor allem auf, wie präsent die EU in unserem Alltag ist.
Und wie schaut das ganze in der Umsetzung aus ? Auf der Website von gemeinsamfuer.eu ist jede*r dazu eingeladen, sich einen Account anzulegen und Teil der Community werden. Die interaktive Seite bietet beispielsweise die Möglichkeit, sich über Seminare und Veranstaltungen in der eigenen Stadt zu erkundigen und sich zu vernetzen. Auch eigene Vorschläge können eingebracht werden. Zusätzlich kann auch ein Newsletter abonniert werden, um regelmäßig Informationen zu erhalten und an den Wahltag erinnert zu werden.
Doch unterscheidet sich das Programm stark von klassischen Kampagnen. Denn das Ziel, die Wahlbeteiligung zu steigern, wollen sie nicht nur durch regelmäßige Erinnerungen an den Wahltag und Informationen erreichen. Stattdessen hat es sich die Initiative zum Ziel gesetzt, viele Bürger*innen zu mobilisieren und zu motivieren, selbst aktiv zu werden. Das erreichen sie durch Partnerschaften, Schulungen, Seminare und zahlreiche Materialien, die kostenlos online bestellt werden können. Sie eröffnen damit vielfältige Möglichkeiten, die Kampagne von der vertikalen auf die horizontale Ebene zu verlagern. Dadurch werden motivierte EU-Bürger*innen in die Lage zu versetzt, ihre Mitbürger*innen aktiv auf die bevorstehende Wahl vorzubereiten und zur Wahl aufzurufen.
Zusätzlich haben Menschen, die sich intensiver mit dem Thema Europapolitik auseinandersetzen und austauschen möchten, die Möglichkeit zur Vernetzung. Die Bürger*innen sollen die Möglichkeit haben, sich untereinander, aber auch direkt mit den Europaabgeordneten auszutauschen. Und zwar in Form von Freiwilligenarbeit, Workshops und anderen Veranstaltungen. Wie beispielsweise beim Online-Stammtisch „tUEs day“, der es jungen Menschen wöchentlich ermöglicht, direkt mit Europaabgeordneten zu diskutieren.