Am Freitag, 10.5., fand in der Lugner City der FPÖ-Wahlkampfauftakt zur EU-Wahl statt. Unter anderem standen Reden von Generalsekretär Michael Schnedlitz sowie Spitzenkandidat Harald Vilimsky am Programm.
Wie ist die Veranstaltung abgelaufen?
Die Lugner City war am 10. Mai Schauplatz für diverse SympathisantInnen der freiheitlichen Partei Österreichs. Ab 15:30 Uhr stimmte die John-Otti-Band die doch zahlreichen BesucherInnen mit vorwiegend Schlager und Austropop auf den darauffolgenden EU-Wahlkampfauftakt ein. Daneben gab es reichlich Freibier und auch für die kulinarische Verpflegung war in Form von Würsteln gesorgt. Ab 16:30 Uhr ergriff dann Moderatorin Lisa Gubik das Wort und begann damit, die Gäste durch das Programm zu führen. Sie startete mit der Vorstellung des freiheitlichen Teams für Brüssel, nämlich mit den Personen von Listenplatz eins bis zehn. Mit dabei Petra Steger, die auf Listenplatz zwei kandidiert und natürlich Harald Vilimsky, der die Liste an erster Stelle anführt. Anschließend begann Klubobmann Maximilian Krauss mit der Begrüßung. Kurz darauf hielt, wie bereits erwähnt, Generalsekretär Michael Schnedlitz seine Rede. Nach ihm stand dann noch die Ansprache von Harald Vilimsky an.
Die Begrüßung von Krauss
Angefangen mit der Moderation von Lisa Gubik konnte man schon erkennen, dass immer wieder auf die anscheinend so katastrophalen Umstände in der EU hingewiesen wurde. Mehrmals fielen Ausdrücke wie „EU-Wahnsinn“ oder „komplett irrsinniger Green-Deal“. Weiter ging es mit der Begrüßung von Krauss, der ebenfalls vom „Zentrum des Wahnsinns der Europäischen Union“ sprach. Darunter müssten alle WienerInnen und vor allem ÖsterreicherInnen leiden. Der Klubobmann schoss sich zudem auf den Bürgermeister der Bundeshauptstadt Michael Ludwig ein, der laut ihm kein Bürgermeister für die BürgerInnen sei und ein Fan der Brüsseler Fremdbestimmung. Man müsse ihn somit demokratisch aus dem Rathaus jagen und Dominik Nepp zum Stadtoberhaupt wählen. Außerdem sprach Krauss von einer Islamisierung in Wien und Brüssel. Die Städte würden unter Massenmigration, Asylantenkriminalität und einer falschen Politik der Einheitsparteien leiden. Der freiheitliche Klubobmann stellte zum Ende seiner Begrüßung noch die politische Linke als „Antidemokraten“ sowie „Faschisten“ hin.
Die Rede von Michael Schnedlitz
Im Anschluss an die Einführung von Krauss wurde nun Schnedlitz auf die Bühne gebeten, der mit seiner Rede an der Reihe war. Er begann mit einer Anspielung auf die aktuellen Probleme bei den Grünen rund um Lena Schilling und meinte, die Partei würde sich selbst in die Luft sprengen. „Bei uns ist das anders, wird sind getragen vom Positiven. Man merkt, da liegt eine riesengroße Chance in der Luft“, so Schnedlitz weiter. Es würde eine Politik gegen die Leute gemacht werden und nicht dafür. Gegen diesen Umstand wolle die FPÖ ankämpfen. Anschließend spielte der Generalsekretär auf die vergangene Corona-Politik sowie die gesetzten Maßnahmen zur damaligen Zeit an. Man habe die Menschen zuhause eingesperrt und schlimmer behandelt als Verbrecher. Des Weiteren stärkte Schnedlitz der Bevölkerung den Rücken und behauptete in Richtung Publikum, dass man jetzt den Preis zahlen müsse für all das, was die Regierung falsch mache. „Man wirft den Zuwanderern und Asylanten euer Steuergeld hinterher“, fuhr er fort. Die Einheitsparteien in Österreich und in der EU würden alle Interessen vertreten, nur nicht die des Volkes. In der Rede des Generalsekretärs konnte man gut erkennen, dass sich stets ein Muster durchzog. Er stellte sich vehement hinter die BürgerInnen und rückte die gegnerischen Parteien in schlechtes Licht. Damit zielte er vor allem auf die Emotionen des Publikums ab.
Die Rede von Harald Vilimsky
Im Anschluss an Schnedlitz bat Gubik unter tosendem Applaus Harald Vilimsky auf die Bühne. Zu Beginn bedanke er sich bei Richard Lugner, der ebenfalls das Podium betreten hatte, dass man in der Lugner City zu Gast sein durfte. Kurioserweise wurden kurz vor dem Auftritt des Spitzenkandidaten Stinkbomben geworfen. Diese Aktion nutzte Vilimsky für den Einstieg in seine Rede. Denn er meinte, dass die Geschosse gar nicht so viel stinken könnten wie die Politik der linken Wahnsinnigen. Weiters behauptete der Freiheitliche, dass die einzige Käfighaltung, die er befürwortet, jene sei, welche die linken Radaubrüder hinter Gittern bringe und von anständigen Menschen separiere. Immer wieder wurde die Veranstaltung von politischen Gegnern mit Zwischenrufen gestört. Einen dieser Vorfälle griff Vilimsky auf und sprach von „linken Vögeln“. Es gebe kaum jemand, der die Grünen mehr ablehne, als er es tue. Anschließend spielte auch der Spitzenkandidat zum wiederholten Mal auf die „linke Selbstzerfleischung“ rund um die Causa Schilling an. Seine restliche Rede handelte Großteils davon, wie schlecht die gegnerischen Parteien seien und wie sehr sie Österreich zerstören würden.
Emotion und Polarisierung
Insgesamt lässt sich sagen, dass beim EU-Wahlkampfauftakt der FPÖ sehr viel auf Populismus gesetzt wurde. Alle Sprecher versuchten, das Publikum zu emotionalisieren und polarisieren – was auch sehr gut gelang, beispielsweise mit Begriffen wie „EU-Wahnsinn“ oder auch die Anspielung auf die Corona-Pandemie. Hier behaupteten die Freiheitlichen stets, was die damalige Regierung dem Volk mit den Corona-Maßnahmen nicht angetan hätte. So drückten sie natürlich perfekt auf die Emotionsdrüse. Des Weiteren war auffällig, dass sich die Reden sehr darauf bezogen, die anderen Großparteien Österreichs negativ darzustellen. Vor allem die politische Linke und die hier angesiedelten Grünen kritisierte man scharf. Mit mehrmaligen Ausdrücken wie „wahnsinnige Linke“ oder „linke Vögel“ sollte dieses Bild eingeprägt werden.